Montag, 14. November 2011

Mombasa


Nach einem unglaublich chlligen Ankunfts- und Poolchill-Tag gings dann am zweiten Tag los Richtung Downtown. Die Fahrt lief für afrikanische Straßenverhältnisse ziemlich entspannt ab. Nur der Collector unseres Matatus (Minibus) hatte irgendwie ein Problem mit der Polizei und musste sich deswegen mehrmals spontan auf den Boden werfen sobald die Ordnungshüter in Sicht kamen. Nach etwa 20 Minuten Fahrt durch das Verkehrschaos bin ich dann am Ziel angekommen und es geht los durch die Altstadt. Das erste Mal vor Ort war aber Wahnsinn. Es prasseln so viele Eindrücke auf einen ein! Man bekommt so viel Erschreckendes, Interessantes, Bedauerliches, Elendes, Wunderschönes, Faszinierendes und gleichzeitig Abschreckendes zu sehen, dass es ein wenig dauert bis man alles verarbeitet. 

Rückblickend und mit einigen Tagen Erfahrung kann ich nun schon eher unterscheiden was afrikanisch ist und was eher typisch für Mombasa. Mombasa ist die zweitgrößte Stadt Kenias und eine richtig coole Stadt. Die Stadt ist geprägt durch die Insellage ihrer Altstadt. Drum herum fließt der Mombasa Creek. Die Stadt ist vollkommen überlaufen und die Straßen verstopft. Aber dennoch hat man immer das Gefühl, dass man weiterkommt und alle Tuktuks und Matatus, Taxis, etc. kommen irgendwie durch. Die Altstadt ist wirklich sehenswert und ist geprägt von alten Kolonialbauten. Hier sind überall kleine Manufakturen und Werkstätten in den Häusern. Die Straßen sind eng und es fahren kaum Autos. Hier kann man sich auch ohne Probleme frei und sicher bewegen. Das gilt aber nicht für alle Teile der Stadt, insbesondere nicht nachts. Mombasa ist eine von Kenias Haupttouristenstädte, dennoch darf man sich das Ganze nicht als Stadt mit lauter touristischen Highlights und herausgeputzten Highlights vorstellen. Die Stadt wurde von den Arabern gegründet und wurde durch Handel (Sklaven, etc.) ziemlich berühmt. Als Kolonialmacht brachten insbesondere die Portugiesen ihren Einfluss in die Stadt, der gerade durch das noch bestehende Ford Jesus und die Kolonialbauten der Altstadt zu sehen ist. Heute ist Mombasa eine wichtige Wirtschaftsmetropole für Kenia aber hat ihren eigenen Charakter gut erhalten und ist nicht mit einer x-beliebigen Weltstadt zu vergleichen.
Mombasa hat sowohl nördlich (Nyali, Kikambala) als auch südlich (Diani, Tiwi) verschiedene wirklich sehenswerte Strände. Hab mir auch gleichmal einige davon angeschaut und meinen südländischen Teint gepflegt :)
Tagsüber ist es so heiss, dass man sich von selbst die afrikanische Gemütlichkeit aneignet. Sport oder große Bewegung ist eher am Morgen oder späten Nachmittagsstunden drin, drum hat mein walkingstick bislang nur morgens das Hostelzimmer verlassen :)
Abends und Nachts sollte man sich dann nur noch in Gruppen draußen bewegen oder einfach Taxi oder Tuktuk fahren, da es doch zu viele Gegenden gibt, die zu gefährlich sind. Andere Hostelbewohner wurden auch bereits überfallen, bei mir lief aber bislang alles gut.
Zur Zeit versuche ich ein wenig mein Kisuaheli zu verbessern und dabei komme ich immer wieder ins Gespräch mit Einheimischen. Überraschend ist wirklich, wie viele Kenianer richtig gut deutsch sprechen können. Dennoch zeigt sich auch hier eine große Schere von Arm und Reich. Bildung ist nur den reicheren vorbehalten und die arme Bevölkerung kämpft buchstäblich ums Überleben. Man sieht auf den Straßen viele viele bettelnde Menschen und Leute die irgendwelche Sachen verkaufen (Obst, Wasser, Nüsse, Plastikuhren, etc.) Unmengen an Straßenkindern fragen ständig nach Geld oder Essen und es gibt viele Taschendiebe. Trotzdem sind die meisten Kenianer in Mombasa sehr freundlich und hilfsbereit. Ein großes Problem hingegen sind Alkohol und Drogen bei dem armen Teil der Bevölkerung. Es ist nicht selten, dass Klebstoffschnüffelnde Kids zugedröhnt am Boden rumliegen. Ein Hostelmitbewohner arbeitet als Volunteer in einer Organisation die sich um Straßenkinder kümmert und er hat erzählt, dass kaum eines seiner Kids nüchtern anzutreffen ist!
Die Luft in Mombasa ist oft gemischt mit Feuer- und Grillgeruch, da es hunderte von kleinen Straßenständen gibt die gebratene Sancks verkaufen. Kulinarisch ist in Kenia einiges geboten. Neben einem breitem Angebot an Teigwaren (gefüllt mit Gemüse oder Fleisch) ist hier BBQ in verschiedenen Formen sehr beliebt. Man bekommt wirklich gutes Fleisch zu erschwinglichen Preisen. Ebenso gibt es ein Riesenangebot a Obst aller Sorten. Besonders die frischen Mangos und Kokosnüsse sind sooo lecker! Das local beer ist aber auch gar nicht so schlecht, v.a. Tusker oder Whitecap.

Nach den ersten Tagen muss ich sagen, mir gefällt der erste Eindruck Kenias sehr und ich freue mich auf die kommenden Teile meiner Reise! Als nächster Stopp ist Nairobi angepeilt.
















1 Kommentar:

  1. Sehr gut, mal wieder was zu lesen von dir, ich war die letzten Tage ziemlich gespannt auf Infos.
    Sag mal kannst du der unglaublichen Blondine am Strand meine Handynummer geben?

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