Mittwoch, 9. November 2011

Los gehts

Nach Tagen der last-minute-Organisation und des Abschieds gehts nun wirklich los! Flug AB 7362 bringt mich nach Mombasa. München verabschiedet sich von seiner schönsten Seite und zeigt sich mir in Form eines Wahnsinnsherbsttages. Der Abschied fällt nicht leicht, darum genehmige ich mir auch noch eine bayerische Happypill in Form von Weißbier und Weißwürscht am Flughafen. Danke auch an meine lieben Flughafenbegleiter…
Leider hab ich meinen MP3 Player zuhaus liegen lassen... (AAAARGGGHHHH!!!) drum muss ich mich an die, leider nicht wirklich tollen Channels und Filme von Air Berlin halten! Um mich herum sitzen im Flugzeug beinahe nur Ü65er. Den Altersschnitt im Flugzeug drücke ich somit ganz gewaltig nach unten. Das sind scheinbar die so oft beschriebenen Highend-Touristen, welche überteuerte Luxus-Safaris machen und damit Afrika entdecken wollen? Naja immerhin gibts Bier umsonst und ich kann ein wenig von Abschiedsschmerz und Aufregung abschalten.
Ankunft ist 7 Uhr morgen Ortszeit. Der erste Kontakt mit Kenia am Flughafen macht gleich mal klar: Hier ist kein Herbst. Schwüle 30 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit empfangen einen wie ein kleines Gewächshaus. Nach einer halben Stunde anstehen für die Einreise/Visum/Zoll. Gehts raus aus dem Flughafen. Tja und was soll ich sagen: Freundlich sind die Kenianer! Gleich mehrere dutzend Taxifahrer reißen sich um mich und versprechen mir den besten und günstigsten Weg. Nach einer ausgeklügelten Zufallsauswahl entscheide ich mich für Sami. Mein fließendes Kisuaheli (mimi ninaitwa Chris!) kommt gut an und schon hocken wir im Taxi auf dem Weg zu meinem Hostel. Die Fahrt wird gleichmal zu einer Entdeckungsreise in eine neue Welt. Kaum sind wir aus dem gesicherten und schwerbewachten Flughafengelände heraus, bietet sich ein vollkommen anderes Bild. Wir fahren durch Slums, in denen schon zu frühster Stunde soviele Menschen auf den Beinen sind wie Samstags auf der Wiesn. Die Häuser und Hütten sind zum größtenteils baufällig und ich kann mir nicht vorstellen, dass es Strom, Wasser und Entsorgung gibt. Mein Fahrer Sami erweist sich als total nett und erzählt mir auf der knapp 30 minütigen Fahrt viel über Mombasa und Umgebung. Wir fahren weiter in Richtung Küste und passieren den Mombasa Creek. Die Stadt ist ziemlich ausgedehnt und sehr grün. Die letzten Tage hat es scheinbar viel geregnet und die Straßen sind an vielen Stellen mit Riesenpfützen übersäht. Die meisten Menschen sind auf überfüllten Pickups/Minivans oder zu Fuß unterwegs, viele davon barfuß. Jedoch sehe ich auf dem gesamten Weg keinen Weissen auf der Straße. Sami meint, dass es immer noch sehr rassistische Zustände sind und die Weissen eigentlich nur in Downtown oder großen Hotels arbeiten.
Richtung Norden verändert es das Bild der Stadt und wir durchfahren Nyali, den Stadtteil der Reichen. Hier reihen sich Villen und Großgrundstücke aneinander. Hier sind auch kaum mehr Menschen auf den Straßen unterwegs.
Mein Hostel (Mombasa Backpackers) liegt im Norden von Mombasa am Mombasa Beach und ist wirklich so traumhaft wie es hostelworld.com versprochen hat. Mit eigenem Garten, Bar und Pool fühlt man sich weniger in einem Hostel als auf einer Lodge. Das ganze ähnelt einer großen WG, da das ganze Haus hier als Hostel genutzt wird. Das hat zur Folge, dass sich hier wirklich jeder kennt. Meine Hausmitbewohner sind total bunt gemischt, aber alle sehr nett. Bin absolut zufrieden mit der location!
Für die nächsten Tage werde ich mich mal akklimatisieren, ankommen, den Pool+Meer ausnutzen und die Umgebung auschecken.



1 Kommentar:

  1. Alter, krass wie braun Du schon geworden bist... und schicke blaue Badehose :) viel Spaß beim Akklimatisieren

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