Mittwoch, 22. Februar 2012

Lilongwe to Dar es Salaam

Wow, nach unserer Rundreise durch Malawi war es Gefühl wie „heimkommen“ als wir wieder in Lilongwe eintrafen. So schnell hab ich mich wohl noch nie heimatlich gefühlt. Aber gut, es ist schon leicht dieses Gefühl hier zu bekommen, wenn man so tolle Gastgeber und eine super Unterkunft hat, das ist eine wirklich willkommene Abwechslung zum Reisen. Eingebettet in den Alltag in Lilongwe, habe ich die Zeit hier sehr genossen. Die letzte Woche stand natürlich aber auch unter dem Stern des Weiterreisens und des Abschieds, da für mich ja nun Zanzibar auf dem Programm stand! So haben wir die Zeit nochmals ausgiebig genutzt und unsere Daumenmuskulatur an der PS3 zu stärken, viel zu ratschen, Freunde zu treffen, BBQs zu veranstalten, Parties zu feiern und einfach die gemeinsame Zeit zu genießen.
Abschiedsschmerz gepaart mit Vorfreude begleiteten mich dann zu meinem Bus nach Dar es Salaam. Aus der Hauptstadt Malawis in die größte Stadt Tanzanias zu reisen hört sich erst einmal nicht so sehr spektakulär an. Nach 33 Stunden Busfahrt kam der harte Aufprall ins Backpackerreisen aber relativ schnell und die Luxus-Lodge-Lilongwe wurde schnell und sehr schmerzlich vermisst… Aber schon bald hatte mich das Reisefieber wieder und v.a. freute ich mich natürlich auf meinen Besuch in Dar. Und somit fuhr ich mit freudigen Erwartungen an die tanzanische Küste…
Mit einer nervigen Ankunft mitten in der Nacht, musste ich übermüdet und hungrig nach einem Hostel suchen und war am Ende froh endlich in einem normalen Bett zu liegen. Im Gegensatz zum recht milden Klima in Malawi ist es in Dar es Salaam ähnlich wie an der kenianischen Küste drückend heiss und so war der Ventilator die Nacht auch im Dauereinsatz.
Nach einer erholsamen Nacht habe ich es mir ersteinmal in einem kleinem Straßencafe zum Frühstücken gemütlich gemacht. Meinen ersten Kaffee in Dar es Salaam habe ich wirklich genossen, bis sich ein netter tansanischer Inder neben mich setzte und anfing mich zu zutexten. Das ist schon etwas anderes in den Ländern die den Tourismus über Jahrzehnte gewohnt sind. Die Mensch haben die Touristen bzw. uns Muzungus buchstäblich als Goldquelle identifiziert und meinen nun jeder ist für sie der Große fang.
Mein neuer Sitznachbar kam also auch direkt zum Thema, was ungefähr wie so erfolgte:

Inder Typ: Hey good morning
Ich: Good morning
Inder Typ: Unasema kiswahili? (Sprichst du kisuaheli)
Ich: kidogo tu (nur ein wenig)
Inder Typ: Ninatoka Tanzania (ich komme aus Tanzania)
Ich: sawa, poa. Mimi ninatoka ujerumani (ok, schön, ich komme aus Germany)
Inder Typ: I don´t know this. But give me money, I need to pay my bill.

Ich habe es in auf den Weg durch Uganda, Ruanda und Malawi schon beinahe vergessen wie dreist und direkt die Leute zum Punkt kommen und tatsächlich glauben es funktioniert, oder tut es das vielleicht bei anderen???!!

Im Gegensatz zu dem eher als übergroßes Dorf wirkenden etwas verschlafenen Lilongwe erscheint Dar es Salaam wie ein hektischer, überfüllter, hektischer und turbulenter Multikulti-Moloch. Das Gefühl einer Großstadt kommt schon in den ersten Vororten, die man etwa zwei Stunden lang passiert, bis man endlich ins Stadtzentrum kommt. Durch die Vielzahl an Geschäften, Bussen, Taxen, Menschen, Straßenläden, Verkäufern, etc. erkennt man sehr schnell, dass es sich hier definitiv um das wirtschaftliche Zentrum Tanzanias handelt. Dodoma, die eigentliche und offizielle Hauptstadt Tanzanias ist dagegen ein kleines und unbedeutendes Nest. Dar es Salaam ähnelt mit seinen arabischen und indischen Einflüssen sehr stark an Mombasa in Kenia. So begegnet man auf der Straße vielen vielen Muslimen, Indern und arabisch stämmigen Menschen. Es gibt ein eigenes indisches und asiatisches Viertel sowie etliche Moscheen und buddhistische Tempel in der Stadt. So kommt man auch in den Genuss verschiedenster kulinarischer Einflüsse aus dem Orient und Asien. Die Straßen sind jedoch im Gegensatz zu Mombasa etwas ruhiger, es herrscht weniger Straßenbusiness und die Betriebsamkeit spielt sich eher konzentriert auf verschiedenen Märkten ab. Davon gibt es aber etliche und das Treiben und Handeln hier ist allein schon größtes Unterhaltungsprogramm. Mal abgesehn von zahlreichen Lebensmittelmärkten gibt es mehrere und darunter den größten Markt für Haushaltswaren, Elektronik, Gebrauchtwaren, Kleidung, etc. in Ostafrika. Man bekommt hier wohl einfach alles, man muss sich nur damit zufrieden geben, dass es eben Billigprodukte "made in china" sind. Tanzanische Produkte sucht man hier vergebens.
Der Einfluss der weltweiten Großkonzerne macht aber auch hier nicht halt und so begegnet man im Geschäftsviertel auch bekannten Läden wie Subways, Starbucks, etc…
Dennoch hat Dar es Salaam einen sehr exotischen Charme aus der Mischung von Afrika und Orient behalten und zeigt auch nach mehreren Jahrhunderten noch seine hohe Bedeutsamkeit als Hafen- und Handelsstadt. Mit einem riesigen Containerhafen ist Dar es Salaam wichtigster Umschlags- und Handelsort ganz Ostafrikas. Mit all seinen Containern und riesigen Logistikzentren erinnert der Hafen ein bissal an HH, nur isses wärmer ;) Der Hafen dient jedoch nicht nur der Wirtschaft und dem Handel sondern auch als Verbindung von Festland zu den vorgelagerten Inseln des Zanzibar Archipel. Die Inseln Pemba, Zanzibar und Mafia Island sind zwar touristische Hauptattraktionen Tanzanias, gelten aber dennoch als Geheimtip, da sich bislang noch nicht die großen Touristenmassen hier rumtreiben.
Wir werden sehen…



















































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