Donnerstag, 5. April 2012

Lusaka


Nach den Erlebnissen dieser fantastischen Zugreise war es natürlich schwer alle kommenden Stationen objektiv zu bewerten. Aber dennoch: Lusaka hat es mir angetan. Die geschäftige Hauptstadt Zambias ist eine interessante Mischung aus dörflich erscheinenden gated communities, einem belebten central business district und riesigen, hektischen afrikanischen Märkten. Lusaka ist eine der sich am schnellsten entwickelnden Städte im südlichen Afrika und neben der University of Zambia auch Standort für die größten shopping malls des Landes. Wenn man die Innenstadt durchwandert, stößt man neben dem ersten KFC und Subway des Landes auf viele weitere bekannte Markenläden und Handelsketten. Angrenzend an das Innenstadtzentrum und rund um die Cairo Raod liegen die New City und Kamwala Märkte die insgesamt mehrere Blocks umfassen. Hier geht es im Gegensatz zum Central Business District sehr hektisch zu und man muss auf seine sieben Sachen gut aufpassen. Hier Fotos zu machen war eine echte Herausforderung, da der zambische Händler an sich eher extrem abgeneigt ist Fotos von sich und dem Markt schießen zu lassen. Zu kaufen allerdings gibt es hier wiederum alles. Und alles heißt auch ALLES, von Bekleidung, Schuhen, Unterwäsche, über Nähmaschinen, Stoffe, Kopierer, Drucker und Computer hin zu frisch (oder eben auch nicht!!!) geschlachteten Ziegen, Schweinen, Rindern und alle Teile davon, Obst Gemüse, etc, etc, etc… Tja und die Gegensätze der Stadt kann man um die Märkte herum auch erfahren. Denn hier liegen die wirklich armen und heruntergekommenen Teile der Stadt und heben sich deutlich gegenüber den gated communities und den innerstädtischen Bereichen ab. Hier herrscht wirklich Armut.
Lusaka ist in den vergangenen Jahren extrem gewachsen und durch die schnellvoranschreitende Urbanisierung des Umlandes wird die Stadt immer attraktiver für die Landbevölkerung als auch für Touristen. Lusaka ist ebenfalls Heimat für eine sehr große Gemeinschaft von ausländischen Arbeitskräften die v.a. in der Entwicklungshilfe, technischer Zusammenarbeit,  verschiedenen Botschaften oder diplomatischen Vertretungen, religiösen Einrichtungen oder NGOs arbeiten. Dies zeigt sich auch an einem sehr westlichen Einfluss auf Mode, Essen, Marken, etc.
Lusaka ist daher nicht nur auf Grund der geographischen Lage für ganz Zambia von zentraler Bedeutung. Hinzu kommt die strategisch gute Ausgangslage an der Kreuzung der sog. Great North Road and Great East Road, wichtigen Erschließungsachsen in Subsahara-Afrika.
Generell unterscheidet sich Zambia nicht nur in subtropischerer Vegetation und Klima vom Nachbarland Tansania, sondern ist auch wesentlich Infrastrukturell entwickelter. So zeigen sich sogar in kleineren Städtchen und Dörfern befestigte Straßen, gemauerte Häuser, Schulen, Versorgungsmöglichkeiten und öffentliche Einrichtungen. Zambias Entwicklung wurde schon seit langem weitgehend vom Kupfer bestimmt. Als das Land noch zur britischen Kolonie Rhodesien gehörte, flossen die Gewinne aus dem Kupferbergbau zwar ins Ausland, dennoch wurden hier schon erste Infrastrukturen errichtet. In den Jahren nach der Unabhängigkeit 1964 florierte die Wirtschaft. Die Exporteinnahmen finanzierten Straßen, Schulen und Krankenhäuser, etc. und sorgten für wirtschaftliche Aufschwung. Mit einer Kupferkrise in den 1970er stürzte das Land jedoch in eine tiefe Krise, von der es sich scheinbar bis heute noch nicht vollständig erholt hat. Extrem hohe HIV/AIDS Raten und ein durchschnittliche Lebenserwartung von 48 Jahren (2009) (afrikanischer Durchschnitt ist 55 Jahre) zeigen, dass gerade auf dem Land immer noch extrem schwierige Bedingungen herrschen.
Die Wirtschaft Zambias ist noch immer v.a. durch der Bergabau und die Verhüttung von Kupfer, Cobalt, Gold, Uran und Edelsteinen im Norden des Landes sowie im Copperbelt geprägt. Auch wenn der Kupferweltmarkt sich erholt hat und Zambia enormes Ressourcenpotenzial hat, zählt das Land immer noch zu einem der ärmsten der Welt und so ist auch der Anteil der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung immer noch um die 80%! Aber man erkennt hier dennoch deutliche Unterschiede zu Tansania. Denn Zambia hat erstklassiges Agrarland und die Landwirtschaft wesentlich größer strukturiert ist. So begegnet man nicht selten riesigen von Maschinen bestellten Feldern was in Tansania beinahe nirgendwo zu sehen ist. 
























































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