Donnerstag, 19. April 2012

Victoria Falls – Natur in Perfektion


Oh wo soll ich anfangen? Wo soll ich aufhören? Ich glaube das wird der schwierigste Blogeintrag überhaupt!
Denn was ich hier an der Grenze zwischen Zambia und Zimbabwe erleben durfte, können keine Worte oder Bilder angemessen wiedergeben. Ein Schauspiel der Natur, welches sich nicht ohne Grund „Welterbe“ nach UNESCO nennt und mich an den Rand der Aufnahmekapazität meiner Sinne gebracht hat. Denn hier an der Grenze zwischen den beiden Subsahara-Ländern existiert der längste Wasserfall der Welt. Mit einer Breite von gut 1750 m und einer Tiefe von ca. 110 m sind die Fälle doppelt so hoch und eineinhalbmal so breit wie die Niagarafälle.
Der, die Länder Zambia und Zimbabwe trennende Zambezi Fluss wird in der Grenzregion zum Tier und formt das unvergleichliche Naturschauspiel.  Der Zambezi ist der viertlängste Fluss Afrikas nach Nil, Kongo und Niger. Die Wassermassen kommen von weit her aus dem Westen, aus Angola, dem Kongo, Botswana und Namibia, aus dem Flussgeflecht des Caprivi-Streifens, aus dem Kwando, dem Chobe, dem Luanginga und dem Kabompo. Wie ein Fächer strömen die Flüsse auf die Victoria-Fälle zu, um sich ca. 60 Kilometer davor im Zambezi zu vereinen. Auf seinen 2660 Kilometern schiebt er sich gemächlich durch die Savanne, doch je näher  er aber der Ländergrenze Zambia/Zimbabwe kommt, umso mehr geht er in die Breite, nimmt Fahrt auf, wird mächtiger und gewaltiger bis er schließlich an die Kante der Victoria-Fälle kommt. Hier schwillt er zu seinem Maximum an, platzt mit unbändiger unaufhörlicher Gewalt in die Tiefe und explodiert in einer Wolke aus überschäumender Gischt. Die Gischtwolken verursachen durch ihre enorme Dichte eine Art 24/7 tropische Dauerberegnung und auch mit Regencape ist man nach weinigen Sekunden nass bis auf das letzte Hemd. Durch die Wassergischt, die wie ein Nebel aus Milliarden kleiner Wasserpartikel die Sicht erschwert kann man dem gewaltigen Zischen, Fauchen, Dröhnen und Donnern des Wassers nicht entkommen. (Die Kololo, Eingeborene die im 19. Jahrhundert kamen und siedelten, nannten die Fälle Mosi-oa-Tunya, "donnernder Rauch"). Die Schlucht in der der Zambezi grollend, gurgelnd und peitschend aufschlägt schluckt pro Sekunde den Inhalt von fünf Olympia-Schwimmbecken. Diese schlappen 110 Millionen Liter jede Sekunde entsprechen der Leistung von ca. zwölf(!) Atomkraftwerken. Vorstellbar, begreifbar, aufnehmbar? Irgendwie nicht mehr so ganz…
Schlägt der Zambezi am Fuß der Fälle mit einem Grollen, Donnern und Bersten auf, werden enorme Gischtwolken, wie aus einem siedenden, lavaspuckenden Vulkankessel den kompletten Weg wieder nach oben gespuckt und dampfen über mehrere hundert Meter hinaus in den heißen afrikanischen Himmel. Bis zu 30 Kilometer weit sind diese Wolken zu sehen!
Unten dagegen presst sich das Wasser im sog. `Boiling Pot`, dem einzigen Abfluss zusammen. Die gewaltigen Wassermassen die unaufhörlich in die Tiefe stürzen, ergießen sich in der schmalen Schlucht über den canyonartigen Abfluss. Über mehrere Kilometer bildet er in den folgenden Flusskehren eines der beliebteste Rafting-Reviere Afrikas. Dies ist auch der Beginn des mittleren Zambezi, der sich bis zur Cabora-Bassa-Talsperre in Mosambik erstreckt und dabei zahlreiche weitere Schluchten durchgeführt.

Um diesen gierigen Schlucht-Schlund, der all diese Schwimmbäder verschluckt, rankt sich ein dichter, tiefgrüner Nationalpark aus Regenwald. Hier wuchern dicht an dicht in feuchter, tropfender Tropenluft Ebenholz und Mahagoni, Feuerlilien, Gladiolen und Lianen. Gepflasterte Wege führen auf der sambischen wie der simbabwischen Seite entlang der Schluchtkante und bilden einen wunderschönen Rundweg mit atemberaubenden Ausblicken.
Diese Atmosphäre wird unterstrichen durch die immer wieder auftauchende zweifache oder gar dreifache weit ausladende Regenbögen die sich durch die Wassergischt und die tropischen Sonne in wuchtigen Farben bilden.
Eine Eisenbahnbrücke gegenüber den Fällen überspannt den Zambezi in 111 schwindelerregenden Metern Höhe und bildet die Verbindung zwischen Zambia von Zimbabwe mit ihren jeweiligen Grenzstädtchen Livingstone und Victoriafalls. Auch wenn man durch die politischen und wirtschaftlichen Probleme Zimbabwes verursachte deutliche Unterschiede erkennt haben die Städte dennoch einige Gemeinsamkeiten. So entstanden beide aus den Folgen der Entdeckung der Victoria Fälle 1855 durch den britischen Erkunder Livingstone und leben heute hauptsächlich vom Kolonialnostalgie- und Abenteuertourismus.
Neben Bungee-Springen von der Brücke, werden hier weitere fun- und outdoor Aktivitäten wie Rafting, Paragliding, Micro-Lighting, Jet-Boat, Abseilen, etc. angeboten. All das gerät aber auf Grund der erhabenen Landschaft zur unwichtigen und uninteressanten Nebensache.
Selbst Livingstone, der alte Entdecker stammelte, laut Überlieferungen beim ersten Anblick der Fälle von dem "Wundervollsten überhaupt in ganz Afrika". Hier sei eine unvorstellbare Schönheit Wirklichkeit geworden. "Die Victoria-Fälle, das sind Schauplätze, so wundervoll, dass selbst Engel im Flug innehalten und darauf starren."
Und recht hat er da Livingstone!!!!!
Absolutes Highlight an diesem Tag war jedoch das dekadente Frühstück auf einer kleinen Insel direkt an der Kante der Vic Falls sowie das Schwimmen einem natürlichen Steinpool an der oberen Kante des Zambezi. Hier einige Zentimeter bevor die Wassermassen sich in die Tiefe stürzen gibt eine Stelle an der die Strömung etwas geringer ist und man mit größter Vorsicht plantschen kann… Sprachlos!
























































































zambiatourism.com 

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